/var/run : Daten aktiver Prozesse

Zweck

Dieses Verzeichnis enthält Informationen über das System seit seinem Start. Dateien in diesem Verzeichnis müssen zu Beginn des Systemstarts aufgeräumt werden, gelöscht oder geleert, je nachdem. Für Programme kann ein Unterverzeichnis von /var/run vorgesehen sein; dies wird empfohlen für Programme, die mehr als eine Laufzeit-Datei benutzen. [1] PID-Dateien ("process identifier files"), die ursprünglich einmal in /etc abgelegt waren, müssen nun in /var/run gespeichert werden. Namenskonvention für diese Dateien ist <Programmname>.pid. Beispielsweise heißt die PID-Datei des crond-Dämons /var/run/crond.pid.

Anforderungen

Das interne Format der PID-Dateien bleibt unverändert. Die Datei muss den Prozessbezeichner als Dezimalzahl im ASCII-Format gefolgt von einem Zeilenvorschub enthalten. Hat beispielsweise der crond-Dämon den Prozessbezeichner 25, so enthält die Datei /var/run/crond.pid drei Zeichen: Zwei, Fünf und das Zeichen für Zeilenvorschub.

Programme, die PID-Dateien zu lesen haben, sollten tolerant sein bei dem, was sie als gültig akzeptieren; z.B. sollten sie Leerstellen jeder Art ("whitespace") ignorieren, ebenso führende Nullen oder das Fehlen des nachfolgenden Zeilenvorschubs, ebenso zusätzliche Zeilen. Programme, die PID-Dateien erzeugen, sollten sich aber an die oben genannte einfache Spezifikation halten.

Hier findet man auch die Datei utmp, die Information darüber enthält, wer aktuell das System benutzt.

Systemprogramme, die sich um transiente Sockel von UNIX-Domänen kümmern, müssen diese hier ablegen.

Fußnoten

[1]

Niemand außer privilegierten Benutzern (root oder von Benutzern gestartete Dämonen) (Im englischen Original werden - wohl versehentlich - die nicht-privilegierten Benutzer so erläutert: A.d.Ü) soll nach /var/run schreiben können. Schreibrechte für Benutzer in diesem Verzeichnis stellen ein gravierendes Sicherheitsproblem dar.